Staatsministerin feiert Schabbat-Gottesdienst

Besuch von Staatsministerin Theresa Schopper in Karlsruher Synagoge – „Jüdisches Leben gehört in die Mitte unserer Gesellschaft“

Besuch von Staatsministerin Theresa Schopper in Karlsruher Synagoge – „Jüdisches Leben gehört in die Mitte unserer Gesellschaft“
Staatsministerin Theresa Schopper nahm die Einladung des Vorsitzenden der IRG Baden, Rami Suliman, an und besuchte die Synagoge in Karlsruhe. Foto: IRG

Karlsruhe, 03.03.2020, Bericht: Redaktion Über Konflikte und Differenzen hinweg sind sich die Juden in Sachen Synagogenstandort in Baden-Baden weitgehend einig.

Auch Rami Suliman, Vorsitzende der IRG Baden, äußerte zuletzt entschlossen im goodnews4-VIDEO-Interview seine Position zur Standort-Diskussion der neuen Synagoge in Baden-Baden. goodnews4.de berichtete.

Gestern teilte die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden mit, dass Staatsministerin Theresa Schopper die Einladung für einen Schabbat-Gottesdienst angenommen hat und «in der Synagoge in Karlsruhe jüdisches Gemeindeleben hautnah miterleben« konnte.

Die Mitteilung der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden im Wortlaut:

Auf Einladung der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (IRG Baden) konnte Staatsministerin Theresa Schopper am Freitag, 28.02.2020 in der Synagoge in Karlsruhe jüdisches Gemeindeleben hautnah miterleben und gemeinsam mit den Mitgliedern der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe einen Schabbat-Gottesdienst feiern.

Der Vorsitzende der IRG Baden Rami Suliman begrüßte die Staatsministerin mit den Worten: «Wir freuen uns, dass Sie unsere Einladung zum Besuch der Gemeinde angenommen haben und mit Ihrer Teilnahme am Gottesdient ein sichtbares Zeichen setzen für die Normalität, die das jüdische Leben in der Mitte der baden-württembergischen Gesellschaft hat.» Während des Gottesdienstes erläuterte der Landesrabbiner von Baden, Rabbiner Moshe Flomenmann, die besondere Bedeutung des Kabbalat Schabbat (Empfang des Schabbat): «Der Schabbat ist der höchste Feiertag, obwohl er wöchentlich wiederkehrt. Am Schabbat werden Gäste empfangen und verwöhnt. Am Schabbat öffnen wir uns dem Höchsten und unseren Mitmenschen in besonderer Weise. Wir treten in den gegenseitigen Austausch, werden zu einer großen Familie und schaffen so die Grundlage dafür, im Alltag gut miteinander umgehen zu können.»

Staatsministerin Theresa Schopper sagte: «Die baden-württembergische Landesregierung bekennt sich klar zu einem interreligiösen Zusammenleben, das von Freiheit, Akzeptanz und Verständnis geprägt ist. Jüdisches Leben gehört in die Mitte unserer Gesellschaft. Ich freue mich daher sehr, gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Karlsruhe den Schabbat Gottesdienst begehen zu dürfen.»

Der IRG-Vorsitzende Rami Suliman wies darauf hin, dass das gute Einvernehmen der jüdischen Religionsgemeinschaft mit der Landesregierung und den im Landtag vertretenen demokratischen Fraktionen die Grundlage sei, dass jüdisches Leben in Baden sich vielfältig und offen entwickelt habe. «Jüdisches Leben ist mehr als Erinnerungs- und Gedenkkultur. Jüdisches Gemeindeleben heute vereint Religion, kulturelle Veranstaltungen, Kinder-, Jugend und Sozialarbeit» so Suliman weiter. Die Sicherheitslage sei in letzter Zeit schwieriger geworden, auch das Sicherheitsgefühl der Gemeindemitglieder leide. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg schaffe hier aber das notwendige Gegengewicht. «Wir sind dem Land, der Bevölkerung und den Institutionen in Baden-Württemberg sehr dankbar, dass Sie an unserer Seite stehen und uns Schutz bieten.»

Ein bei angeregten Gesprächen eingenommenes gemeinsames Mahl - der traditionelle Kiddusch - ließ einen denkwürdigen Gemeindebesuch ausklingen.

Hintergrund: Die IRG Baden ist als Religionsgemeinschaft der Dachverband der Juden im Landesteil Baden mit etwa 5.000 Mitgliedern. Ihr untergliedert sind die zehn jüdischen Gemeinden in Baden-Baden, Emmendingen, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz, Lörrach, Mannheim, Pforzheim und Rottweil. Ehrenamtlicher Vorsitzender der IRG Baden ist Rami Suliman aus Pforzheim. Die Verwaltung leitet der Hauptgeschäftsführer Assessor jur. Thorsten Orgonas. Die Geschäftsstelle der IRG Baden befindet sich in Karlsruhe.


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