Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Ertl & Richters Druckereibetriebsgesellschaft mbH & u. Co. Multimedia KG: Eigentümerin des Synagogengrundstücks?

Baden-Baden, 09.03.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Neue Baden-Badener Synagoge soll an historischen Platz − Rami Suliman fordert «Aktionskreis» zur Zusammenarbeit auf − «Ich will auch die Synagoge dort bauen».

Das Unternehmen wird beim Amtsgericht Mannheim unter der Handelsregister-Nummer HRA 201187 geführt. Es wird von 4 Managern (Geschäftsführern) geleitet. Die Frauenquote liegt bei 75 Prozent. Das ist kaum zu überbieten! Muss etwa eine Männerquote eingeführt werden? Wie ist es mit dem Alter der Geschäftsführerinnen? Frau Eva Ertl steht im 90. Lebensjahr, Frau Xenia Richters (ihre Nichte) im 56. – eine ungewöhnliche Konstellation. Wird Xenia Richters nach dem Tod der Tante die Geschäfte allein führen, auch wenn ihr Rechtsanwalt Metzmaier zur Seite steht? Die Hauptbranche dieser Firma ist die Vermittlung von Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen für Dritte. Wer hätte das bei dem Firmennamen vermutet?

Da drängt sich der Gedanke auf, was mit dem Parkplatz geschieht, nachdem die Unternehmensgruppe Badisches Tagblatt ein neues Domizil hat: Flugstraße 11 in Baden-Oos. Dort gibt es sogar einen neuen «Service-Point» für Kunden und Abonnenten: geht es auch auf Deutsch oder Badisch? Seit dem 27. Februar ist der Umzug vollzogen und der Parkplatz, nein: das Synagogengrundstück in der Stephanienstr. 5 wieder frei und kann wieder seinem ursprünglichen Zweck als jüdisches Gebetshaus dienen. Der unselige Vertragsbruch der profanen Nutzung wäre beendet, und eine neue Synagoge kann an ihrem angestammten Platz wiedererrichtet werden.

Die Verlegerfamilie Hambruch und ihre Erben können das unter dubiosen Umständen erworbene Grundstück an die jüdische Gemeinde zurückgeben. 1955 hat es Werner Hambruch mit Ratenzahlung 50.000,00 DM gekostet, die könnte man dem damals unrechten Besitzer resp. seinen Erben mit Zinsen zurückzahlen. Die Stadt Baden-Baden und ihr damaliger Oberbürgermeister Schlapper, haben bei der Restitution und dem folgenden Verkauf eine unrühmliche Rolle gespielt.

Der Appetit auf Grundstücke in bester Innenstadtlage ist immens. Will sich die Familie Ertl, Hambruch-Piesker, Richters dem lukrativen Bau von Luxuswohnungen im Vincentius-Areal anschließen? Gibt es schon Bauanträge bei der Verwaltung? Ist Frau Oberbürgermeisterin Mergen etwa hilfreich bei diesem Projekt? Will sie unsere Stadt als potentielles Weltkulturerbe weiter verschandeln, um des schnöden Mammons willen? Will sie das «Badische Tagblatt» bei Laune halten, um mit Wort und Bild in dieser Presse präsent zu bleiben? Zumindest bis zur nächsten Wahl des Oberbürgermeisters? Ist die «Wahlkampfwerbung» des BT für Frau Mergen und ihre CDU ein geldwerter Vorteil, der zu versteuern ist?

Fragen über Fragen, die sich dem Bürger stellen. Aber wenn sich die Oberbürgermeisterin Mergen nicht einmal für die «Volksgesundheit» in Form von Kliniken einsetzt, dann dürften ihr die Juden in Baden-Baden herzlich egal sein. Will OB Mergen zum Thema «Volksgesundheit» Bürger selektieren wie in der «guten alten Zeit?» Sollte das nicht alles vorbei sein, weil man aus der Geschichte gelernt hat?

Ihr Aufruf, Antisemitismus entgegenzutreten, bleibt eine hohle Worthülse. Sie befindet sich im Gemeinderat in «bester» Gesellschaft (bis auf einige wenige Ausnahmen). Wohin treibt Baden-Baden mit dieser Oberbürgermeisterin und diesem Gemeinderat? Es kann dem Bürger angst und bange werden. Wohin soll diese Politik führen, abhängig von einem «Lokal-Blättchen», das in braunen Zeiten Beilage des «Stürmers» war?

Man wird sich noch Gedanken darüber machen dürfen – oder?

Gertrud Mayer
Baden-Baden



In eigener Sache – Falsche Tatsachenbehauptungen von grüner Stadtratskandidatin

goodnews4-Redaktion Die zuständige Medienbehörde Landesanstalt für Kommunikation, LfK, überprüfte die bei goodnews4.de veröffentlichten Leserbriefe und stellte fest, dass die journalistische Sorgfaltspflicht in allen Fällen eingehalten wurde. goodnews4.de berichtete.

Die von Frau Rita Hampp, grüne Stadtratskandidatin, in Facebook mehrfach getätigte Behauptung, dass es sich unter anderen bei diversen Leserbriefen von Rudolf Rust oder Gertrud Mayer um «Fakes», also Fälschungen, handeln würde, ist falsch. Diese Personen existieren und in jedem Fall eines Pseudonyms ist der goodnews4-Redaktion Identität und Klarname bekannt. Richtig ist, dass die beiden Leserbriefschreiber sich mit der Rolle des Baden-Badener Zeitungsverlages im Nationalsozialismus befassen, insbesondere in Zusammenhang mit den Eigentumsverhältnissen des alten Synagogen-Grundstücks in Baden-Baden, das sich im Eigentum der Baden-Badener Zeitungsverleger befindet. Das Grundstück der 1938 niedergebrannten Synagoge wurde jahrelang vertragswidrig als Parkplatz für das Badische Tagblatt benutzt.

In der Facebook-Gruppe mit falschen Behauptungen zu goodnews4-Veröffentlichungen ist auch die BT-Zeitungsverlegerin und Mitverantwortliche für die Entscheidungen der Eigentümerfamilie, Xenia Richters, als Mitglied aufgeführt. In keinem Fall gingen Rita Hampp und die Zeitungsverlegerin auf in den Leserbriefen dargelegte Fakten ein. Ein jüdischer Mitbürger, der dies forderte, wurde aus dieser Facebookgruppe mit dem Namen «Baden-Baden gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung» ausgeschlossen.


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