Leserbrief

Leserbrief "Meine Meinung" – "Für Schnellfahrer wie Herrn Haungs und die E-Mofas 45km/h noch einen anderen guten Vorschlag"

Baden-Baden, 25.09.2021, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Rainer Jehl Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leser Oliver Haungs Leserbrief "Meine Meinung" − "Umstieg vom Auto aufs Fahrrad wird erfolgreich sabotiert" − Zu den Meinungen von Stadtrat Werner Schmoll und Leserbrief Jehl.

Während die Grüne Einfahrt verkehrsplanerisch eher mißlungen ist (bis auf den neuen Anschluss vom Bahnhof zur Blutbrücke), hat die Stadt Baden-Baden in den letzten Jahren eine andere Radverkehrsanlage in vorbildlicher Weise realisiert: die parallel in der Tallinie verlaufende Schwarzwaldstraße. Leider wird sie vom schnellen Fahrradverkehr überhaupt nicht angenommen, weil sie unvermeidlicherweise recht stark mit Lichtzeichenanlagen reguliert ist. Trotzdem kommt man sehr flott in die Stadt! Viele wenig verkehrserfahrene Teilnehmer am Elektrorad fürchten sich auch vor dem Autoverkehr auf der Fahrbahn, der Radfahrer in den Haltestellen- und Fußgängerfurten in die Zange nimmt.

Dennoch muss man das Sicherheitsniveau, das die Stadt hier geschaffen hat, ausgesprochen loben. Ich kenne die Schwarzwaldstraße vor dem Umbau vom Radpendeln nach Bühl. Es war vor allem für die Schüler, die hier zur Schule in die Stadt fuhren, unhaltbar, und es sind ja auch Leute totgefahren worden.

Ich selbst nehme die Schwarzwaldstraße in die Stadt hinein sehr gerne als fußgängerfreie Expressroute. In der Regel bin ich schneller oben als auf dem Spazierweg, und ich brauche für die 4 km zum Festspielhaus 15 Minuten mit Ampeln und nicht anderthalb Stunden, wie der Herr Haungs beklagt, denn auf der Autofahrbahn fahre ich auch ohne Elektro 20 oder schneller.

Leider ist die Zufahrt zur Schwarzwaldstraße von Oos für ortsfremde Elektro-Ausflügler sehr schwer zu finden, da der Radweg nur bis zum Einkaufszentrum ausgebaut ist. Wenn die Stadt die Zufahrt neben der Blutbrücke mal markieren und in der Oostalstraße stadteinwärts einen Schutzstreifen gegen die Fahrtrichtung einrichten würde, könnte der schnelle Radverkehr, der nun zeitgeistig von der linken Autobahnspur auf Grüne Einfahrt umdisponiert hat, elegant durch die Schwarzwaldstraße bis zur Einmündung am ehemaligen Bauhof geleitet werden. Mit der Masse der Elektrofahrräder würde auch die Zudringlichkeit der Autofahrer in den Fahrbahnverengungen abnehmen.

Nebenbei: Ich möchte an dieser Stelle mal ein ausdrückliches Lob an die Autofahrer Baden-Badens aussprechen, die in der absoluten Mehrzahl sehr freundlich und rücksichtsvoll mit den allfälligen Radfahrern in der Stadt umgehen. Hier hat sich in den vergangen Jahrzehnten viel gebessert und es ist auf unserer Insel der Glückseligen kein Vergleich zum brutalen Verkehrsgeschehen anderer Städte, in denen ich auch unterwegs bin.

 

Um die Schwarzwaldwaldstraße als Expressachse des Badener Radverkehrs heranzuziehen und den Fußgängerverkehr auf der Grünen Einfahrt zu entlasten, könnte die Stadt übrigens ganz einfach die Grüne Einfahrt von Blutbrücke bis Einmündung Schwarzwaldstraße am Aumatt für Elektrofahrräder SPERREN = VAO «Keine Pedelecs», und dies, weil sich niemand dran halten würde, mit Umlaufsperren («Drängelgitter») verdeutlichen. Hierzu müsste die Zufahrt zur Schwarzwaldstraße besser beschildert und ausgebaut werden. Das ist möglich. Für konventionelle Fahrräder wäre der Radweg offen. Mit denen wird natürlich auch in die Fußgänger gerast.

Am oberen Teil der Grünen Einfahrt bliebe dann alles beim Alten, aber es gibt durchaus bauliche Möglichkeiten der Entlastung und Verbreiterung (z.B. den Flößerweg), die im Zuge der neuen Fahrradbrücke (die neue Konflikte mit sich bringt) realisiert werden könnten, wenn der Wille da ist.

Rainer Jehl
Baden-Baden


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