Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Man kann ja von Corona-Maßnahmen halten was man will, aber dies schlägt dem Fass den Boden aus"
Baden-Baden, 09.10.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Alexandra Graf Stellung zu dem goodnews4-Bericht Kastanien und Eicheln in Baden-Baden ohne Abnehmer − Forstamt muss auf Ankauf verzichten.
Nachdem ich den Artikel gelesen habe, hat es mir schier die Sprache verschlagen. Man kann ja von den Corona-Maßnahmen halten was man will, aber dies schlägt dem Fass nun den Boden aus.
Seit Generationen werden im Herbst von Kindern und ihren Eltern mit viel Freude und Engagement Kastanien und Eicheln gesammelt und gegen ein kleines Entgelt beim Forstamt abgegeben, damit im Winter das Wild gefüttert werden kann. Eine schöne Tradition-bisher.
Nun fällt es dieses Jahr – wie so vieles – coronabedingt aus, da es für die Mitarbeiter des Baden-Badener Forstamtes anscheinend «zu gefährlich» ist, die Baumfrüchte zu wiegen und die Sammler auszubezahlen. Allerdings versäumte man, die Bürger hierüber zu informieren.
Man kann diese Aktion im Freien stattfinden lassen, und alles ordnungsgemäß mit Maske und Abstand vollziehen. Ich kann dem Forstamt hierzu gerne ein «Hygienekonzept» erarbeiten.
Die Aussage, diese Aktion sei für die Mitarbeiter zu gefährlich, ist doch ein Witz! Es ist ein Affront den Sammlern gegenüber, die ihre Schätze nun unentgeltlich abgeben dürfen, da man die Bürger nicht informierte, dass die Abgabe dieses Jahr nicht stattfinden wird und die vermutlich schon viele Stunden im Wald mit sammeln verbracht haben. Aber vor allem allen Menschen gegenüber, die täglich berufsbedingt mit anderen Menschen Kontakt haben müssen. Man denke an Verkäufer und Kassierer, Restaurantmitarbeiter, Busfahrer, Krankenschwestern usw. usw. Die sind alle viel dichter und auch länger an anderen Menschen dran.
Wenn die sich alle aus Angst, krank zu werden, weigern würden, ihren Job zu machen, bräche alles zusammen. Mein Mann und ich betreiben in der Innenstadt von Baden-Baden einen Friseursalon. Im Dienste unserer Kunden begeben wir uns ja auch offenbar täglich in «Lebensgefahr», so dicht, wie wir am Kunden arbeiten. Die Absage der Sammelaktion ist eine Unverschämtheit, man kann es mit den Corona-Vorsichtsmaßnahmen auch übertreiben.
Falls es noch nicht zu spät ist, stelle ich mich gerne an einem Samstag für ein paar Stunden mit ein paar weiteren mutigen Helfern zur Verfügung und übernehme den Job..... ich werde es garantiert überleben.
Ein Antwort hätte ich gerne zum Thema Zufüttern. Was wird zugefüttert, woher wird es bezogen und wie viel Geld wird hierfür ausgegeben?
Alexandra Graf
Baden-Baden
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