Besuch in der Synagoge in Baden-Baden

SPD-Abgeordneter Jonas Weber besuchte Baden-Badener Synagoge – Rami Suliman berichtet über Stand Synagogenneubau

SPD-Abgeordneter Jonas Weber besuchte Baden-Badener Synagoge – Rami Suliman berichtet über Stand Synagogenneubau
Irina Grinberg (l), Rami Suliman (3.v.l.) und Jonas Weber (4.v.l.) mit Gemeindemitgliedern. Foto: SPD-Bürgerbüro

Baden-Baden, 09.11.2019, Bericht: Büro Jonas Weber Der Rastatter SPD-Landtagsabgeordnete Jonas Weber besuchte zu einem informellen Gespräch die Baden-Badener Synagoge in der Werderstraße.

Noch unter dem Eindruck des Anschlags von Halle, und dem gerade im Stuttgarter Landtag vorgestellten Antisemitismusbericht von Michael Blume entspann sich im jüdischen Gotteshaus der Baden-Badener Gemeinde eine angeregte Unterhaltung.

Aus Pforzheim war zu dem Treffen zwischen Weber und Gemeindemitgliedern sowie der Büroleiterin der israelitischen Kultusgemeinde, Irina Grinberg auch der Vorsitzende des Oberrats der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Baden, Rami Suliman dazugekommen. Gerade unter den Eindrücken des Anschlags auf die Synagoge in Halle war selbstverständlich vor allem der Sicherheitsaspekt ein großes Thema des Gesprächs.

Weber, der ebenfalls in einem persönlichen Gespräch mit dem Antisemitismusbeauftragten Blume, dem er für sein Engagement dankte, die Wichtigkeit besprochen hatte, jüdisches Leben in die Öffentlichkeit zu rücken, nahm viele Anregungen aus der Synagoge mit. Er, wie auch Rami Suliman sind überzeugt, dass Kontakt zwischen den Menschen viele Vorurteile abbauen kann. «Die Gemeinde tut bereits einiges, um in Baden-Baden öffentlich zu werden. Wir haben uns beispielsweise an den interkulturellen Wochen beteiligt, oder machen öffentliche Veranstaltungen. Das soll aber noch mehr werden», so Irina Grinberg. «Wichtig sind dazu Begegnungen auf Augenhöhe beispielsweise durch das Likrat-Programm, das den Dialog von jüdischen und nichtjüdischen Schülern ermöglicht», schilderte Suliman. Dieses Angebot, mehr über jüdisches Leben zu erfahren, Schwellenängste bereits bei Jugendlichen und Kindern abzubauen, war auch zentraler Bestandteil des Gesprächs des Abgeordneten mit Michael Blume.

Die rund 600 Mitglieder zählende Gemeinde in Baden-Baden ist die einzige Gemeinde in Baden, die noch über keine eigene Synagoge verfügt und muss sich so in gemieteten Räumlichkeiten einrichten.

«Wir haben einen sehr entgegenkommenden Vermieter, der versucht auch unter Denkmalschutzauflagen die Situation in Sicherheitsfragen in der Synagoge zu verbessern,» so Irina Grinberg, Büroleiterin und Assistentin des Vorstands. Die Gemeindemitglieder erläuterten Weber des Weiteren, welche Angebote sie für Familien, Kinder, im sozialen Bereich oder in der Öffentlichkeitsarbeit haben. Dabei kam immer wieder die Sprache auf die räumliche Situation, da die israelitische Kultusgemeinde neben der Synagoge noch Räume als Gemeindezentrum angemietet hat. Aber auch dort sei, gerade nach Halle, das Sicherheitsgefühl erschüttert. Dem Neubau eines eigenen Gotteshauses strebe man verstärkt entgegen, erläuterte Rami Suliman. Der Vorsitzende des Oberrats schilderte dabei die Aufgaben, die nach dem erfolgten Grundstückskauf nun in Sachen Bebauungsplan auf ihn zukommen. Besonders schwierig ist es, interne Sicherheitsbedingungen und Bauauflagen unter einen Hut zu bekommen. Aber er sehe der Sache positiv entgegen, habe bereits Gesprächstermine vereinbart, die den Baubeginn bald ermöglichen sollen.

goodnews4.dehat zuletzt ein O-Ton-Interview mit Rami Suliman, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome von 1938 geführt.


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