"Spitze des Infektionsgeschehens noch nicht erreicht"

Corona-Ausbruch in Rastatter Pflegeheim – Ein Todesfall – 25 Bewohner und acht Bedienstete infiziert

Corona-Ausbruch in Rastatter Pflegeheim – Ein Todesfall –  25 Bewohner und acht Bedienstete infiziert
Das Landratsamt Rastatt rechne mit weiteren Infektionen in den kommenden Tagen. Foto: Archiv

Bild Reyhan Celik Bericht von Reyhan Cifci
27.12.2021, 16:35 Uhr



Rastatt Im Rastatter Pflegeheim Haus Paulus ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Dies teilte heute Nachmittag das Landratsamt Rastatt mit.

In der Einrichtung haben sich nach Angaben des Landratsamts acht Bedienstete und 25 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. «Fünf Bewohner befinden sich derzeit im Krankenhaus, eine Person ist zwischenzeitlich an oder mit Covid-19 verstorben», heißt es weiter in der Mitteilung. «Ein Nachweis auf die Omikron-Variante konnte bisher nicht erbracht werden.»

Am Wochenende habe aufgrund des Infektionsgeschehens unter den Bediensteten trotz entgegenlautender Aussagen des Trägers vor den Weihnachtsfeiertagen laut der Kreisbehörde eine mangelhafte pflegerische Versorgung in einem stark betroffenen Wohnbereich gedroht. «Der Träger und das Landratsamt Rastatt standen daher in den vergangenen Tagen im intensiven Austausch», teilte das Landratsamt weiter mit. Der Träger sei bislang nicht in der Lage, «das ausfallende Personal durch Mobilisierung zusätzlicher Kräfte von außen kurzfristig zu kompensieren».

Das Technisches Hilfswerk, THW, unterstütze nun nach Vermittlung des Landratsamts seit heute mit Personal bei einfachen unterstützenden Tätigkeiten, pflegerische Tätigkeiten seien hiervon ausgenommen und der Einsatz sei derzeit bis Ende dieser Woche geplant. «Für den Fall, dass in den nächsten Tagen weiterhin keine ausreichenden personellen Kapazitäten durch den Träger sichergestellt werden können und die Bundeswehr benötigt wird, stehen das Landratsamt und der dort angesiedelte Krisenstab mit dem Kreisverbindungskommando der Truppe in engem Austausch», heißt es in der Mitteilung der Behörde weiter.

 

Das Gesundheitsamt Rastatt habe zudem mangels ausreichender personeller Alternativen des Trägers und der bestehenden Personalnot in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung Rastatt als zuständiger Ortspolizeibehörde kurzfristig eine Notbetreuung sicherstellen können.

Weiter weist das Landratsamt in der Mitteilung hin, dass die Impfquote im betroffenen Haus «überraschend niedrig» sei. Dem Träger seien daher nochmals kurzfristige Impfangebote über die mobilen Impfteams des Landkreises Rastatt für die nicht betroffenen Pflegebereiche angeboten worden.

Der Leiter des Corona-Krisenstabs im Landratsamt Rastatt Sébastien Oser appelliere in diesem Zusammenhang an alle Verantwortlichen, «die Impfangebote des Landkreises insbesondere für Auffrischimpfungen (Boosterimpfungen) zu nutzen, um sich bestmöglich vor schweren Krankheitsverläufen im Falle einer Infektion zu schützen».

Das Landratsamt gehe davon aus, dass die Spitze des Infektionsgeschehens in dem Pflegeheim noch nicht erreicht ist, rechne mit weiteren Infektionen in den kommenden Tagen und betone, «dass grundsätzlich keine Besuchsverbote bei gesunden Bewohnern des Hauses bestehen und eine Sterbebegleitung durch Angehörige auch bei infizierten Bewohnern zur Sicherstellung eines würdevollen Todes immer möglich sei».




Reyhan Cifci ist Redakteurin bei goodnews4.de. Sie wohnt in Baden-Oos und kennt sich dort gut aus, aber selbstverständlich auch in den anderen Baden-Badener Stadt- und Ortsteilen. Über Post freut sie sich auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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