Baden-Baden, 11.03.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Hans Mohrmann Stellung zu seinem Leserbrief Leserbrief «Meine Meinung» − Offener Brief «an alle Kandidatinnen und Kandidaten der Oberbürgermeisterwahl in Baden-Baden».

In einem «Offenen Brief» wurden in der goodnews4-Ausgabe vom 25. Februar sieben Fragen an alle Kandidatinnen und Kandidaten gestellt, die sich für die Oberbürgermeisterwahl beworben haben. Außerdem wurden den Betreffenden die bezeichneten Fragen an ihre E-Mail-Adresse übermittelt. Und was war das Ergebnis?

Lediglich die Herren Peter Görtzel und Rolf Pilarski haben sich der Mühe der Beantwortung unterzogen und ihren Standpunkt zu den angesprochenen Themen dargelegt. Die diesbezüglichen Leserbriefe wurde in den goodnews4 am 26.2. und am 2.3. veröffentlicht.

Der Kandidat Dietmar Späth hat ein persönliches Gespräch angeboten, was jedoch nicht Sinn und Zweck der Aktion ist, da ja nicht nur der Wähler Mohrmann überzeugt werden muss, sondern tausende Leser der goodnews4.

Die amtierende Oberbürgermeisterin Frau Mergen hatte lediglich mit dem Hinweis auf die öffentlichen Diskussionsrunden geantwortet und ansonsten keinen weiteren Kommentar abgegeben. Ist ja auch erklärlich, denn bei allen Antworten hätte sie sich die Frage gefallen lassen müssen, warum sie dies nicht schon in den letzten 8 Jahren umgesetzt, bzw. zumindest in Angriff genommen habe.

Alle anderen Kandidaten üben sich in vornehmer Zurückhaltung und hüllen sich in Schweigen. Was insbesondere bei dem Kandidaten Peter Hank verwundert, denn der hatte sich doch lauthals darüber beschwert, dass er zum Wahlforum des BT nicht eingeladen war und ihm somit keine Gelegenheit geboten wurde «seinen Standpunkt öffentlich zu machen». Nun, Herr Görtzel war auch nicht eingeladen und hat hier die Gelegenheit genutzt seinen Standpunkt darzulegen. Warum nutzt Herr Hank diese Chance nicht?

Was lässt sich aus dem Verhalten der Kandidatinnen und Kandidaten welche die Aufforderung sich zu artikulieren ignoriert haben erkennen?

Zum einen zeigt dieses Verhalten die geringe Wertschätzung, welche die Kandidatinnen und Kandidaten den Lesern entgegenbringen, und zum anderen bestätigt sich die alte Politikerweisheit, wonach vollmundige Wahlkampfreden- und Versprechungen ungefährlich sind weil man später immer behaupten kann, das habe man nicht gesagt, oder dies sei völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Lieber führt man «Gespräche» bei Spaziergängen, Radtouren, Wirtshaustreffen, Marktständen oder in Diskussionsrunden und Wahlforen mit handverlesenem Publikum und zensierten Fragen. Damit erreicht man aber höchstens ein paar tausend Wähler, die in Anbetracht der 43.000 Wahlberechtigten eine geradezu lächerliche Minderheit darstellen.

Somit wäre eine breit gestreute Veröffentlichung eine ideale Möglichkeit seinen Standpunkt zu den verschiedenen Themen «unter das Volk zu bringen», aber die wird offensichtlich aus gutem Grund nicht genutzt, denn Politiker und solche die es werden wollen, fürchten das geschriebene Wort mehr wie der Teufel das Weihwasser, denn was geschrieben steht, kann man später nicht ableugnen.

Es bleibt nun dem geneigten Leser (Wähler) überlassen, welche Schlüsse er aus dem geschilderten Verhalten zieht und dementsprechend seine Wahlentscheidung trifft. Leichter wird sie durch dieses eigenartige Verhalten mancher Kandidatinnen und Kandidten jedenfalls nicht. Oder vielleicht doch?

Hans Mohrmann
Baden-Baden

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