Baden-Baden, 28.03.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Wohnraumkoordinatorin in Baden-Baden – «Begleitet Geflüchtete bei Wohnungssuche».

Es ist absolut lobenswert, dass Tanja Schreiner als neue Wohnraumkoordinatorin der Stadt Baden-Baden zu uns geflüchteten Menschen bei der Wohnungssuche, rechtlichen Fragen sowie sozialen Anliegen helfend zur Seite steht. Es ist richtig, seit längerem in Gemeinschaftsunterkünften lebende Flüchtlinge bei der Suche nach neuem bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen.

Dennoch stellt sich mir da aber eine Frage: Was ist mit den deutschen Bürgern aus Baden-Baden und Umgebung, die händeringend und verzweifelt eine neue Wohnung suchen, weil ihnen gekündigt wurde oder sie sich die alte Wohnung angesichts steigender Mieten und Lebenshaltungskosten einfach nicht mehr leisten können? Wer hilft denn diesen Menschen? Unter ihnen sind auch Personen, die bei der Wohnungssuche nicht so gewieft sind, welche sich im Antragswust der Behörden nicht zurechtfinden, oder die aufgrund körperlicher oder psychischer Probleme kaum in der Lage sind, den Stress einer Wohnungssuche zu bewältigen. Und was ist mit den deutschen Obdachlosen, die sich auch ein warmes Dach über dem Kopf wünschen, oder den Bürgergeldempfängern, für die es mit begrenztem Budget für Mietzahlungen auch sehr schwer ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden?

Es stimmt traurig, dass sich unsere Gesellschaft heutzutage meist zuerst um die Bedürfnisse und Belange von Flüchtlingen kümmert und sich den Problemen der einheimischen Bevölkerung, welche unser Gemeinwesen mit ihren jahrelangen Steuerzahlungen finanziert hat, erst ganz am Ende widmet. Ich würde mir wünschen, dass sich unsere Stadt und ihre neue Wohnraumkoordinatorin auch um diese Bevölkerungsgruppen kümmert und ihnen bei der Wohnungssuche hilft.

Boris Fernbacher
Baden-Baden

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