Baden-Baden, 26.02.2018, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Gelungener Extrakt im Festspielhaus Baden-Baden − «Ich lade gern mir Gäste ein» − Annette Dasch, Piotr Beczala, Thomas Hampson.

Philharmonie Baden-Baden on Tour! Darüber schreibt das BT: «Etwa 2.000 Zuhörer genossen das Konzert der Philharmonie Baden-Baden mit ihrem Chefdirigenten Pavel Baleff in der bis auf wenige Einzelplätze ausverkauften Köln Philharmonie, heißt es in einer Mitteilung des Klangkörpers. Mit dabei waren mit dem Bariton Thomas Hampson, dem Tenor Piotr Beczala und der Sopranistin Annette Dasch gleich drei Superstars der internationalen Gesangsszene».

Das Kölner Philharmonie-Publikum ist nicht gerade für seine Begeisterungsstürme bekannt. Schon gar nicht für stehende, sondern steht gleich nach dem letzten verklungenen Konzertton auf und strebt den Ausgängen zu und verzichtet auf die Zugaben. Hier werden die Sänger sicherlich mit Beifall bedacht worden sein. Aber der Dirigent des Kur-Orchesters, der seinen eigenen Photographen mitnahm, da der Intendant Louwrens Langefoort wohl keinen zur Verfügung gestellt hat?

Der lokale Kölner Stadt-Anzeiger berichtet am 21.2.18 so: «Das Publikum … jubelte den drei Starsängern zu, die mit Bravour und souveränem Stilgefühl durch … Operettengewässer navigierten. Annette Dasch gab eine Diva …. Der alte Operettenrecke Thomas Hampson wagte sich noch einmal ins hohe Zwischenfach (Eisenstein, Danilo), das er mit liedhafter Pointierung und jovialer Charakterkunst lebensecht-blutvoll ausstaffierte − auch wenn manches mehr gesprochen als gesungen war. Die Siegespalme aber trug der Tenor Piotr Beczala davon. Sein technisch überlegener, von viriler Kraft und zartem Schmelz erfüllter Gesang verwandelte Schmonzetten wie ‘Grüß mir mein Wien’ und ‘Dein ist mein ganzes Herz’ in pures vokales Gold. Dieses mühelose Strömen von Klang und Linie machte der tüchtigen Philharmonie Baden-Baden die Begleitarbeit leicht. Maestro Pavel Baleff. er wies … mit den Ouvertüren in die zweite Repertoire-Reihe.»

Das BT schreibt: «Zum Ende der Aufführung … gab es nach jedem Stück stehende Ovationen». Was will uns das BT damit sagen? Applaus nur am Ende des Konzertes, Applaus nach jedem Stück, oder wurden alle Stücke nur am Schluss gespielt? Hörte das Publikum in Köln das ganze Konzert im Stehen? Was ist nun wahr? Man wird doch noch fragen dürfen, oder?

Gertrud Mayer
Baden-Baden

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