Impfstoff-Rationierung

Scharfe Attacken zum Biontech-Stopp – Impfungen sollen mit Moderna erfolgen - Minister Lucha: „Fatales Signal, genau den Impfstoff, dem die Menschen derzeit am meisten vertrauen, mit Höchstbestellmengen zu versehen“

Scharfe Attacken zum Biontech-Stopp – Impfungen sollen mit Moderna erfolgen - Minister Lucha: „Fatales Signal, genau den Impfstoff, dem die Menschen derzeit am meisten vertrauen, mit Höchstbestellmengen zu versehen“
Manne Lucha, Sozial- und Integrationsminister von Baden-Württemberg. Foto: Archiv

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
22.11.2021, 00:00 Uhr



Stuttgart Am Wochenende hat die Nachricht der Rationalisierung des Biontech-Impfstoffs zu heftigen Reaktionen aus Stuttgart gegen Jens Spahn geführt.

Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha hat diese Ankündigung von «Noch»-Bundesgesundheitsminister, die Auslieferung des Impfstoffes von Biontech/Pfizer zu rationieren, scharf kritisiert. Der Bund hatte diesen Schritt in einem Schreiben an die Bundesländer angekündigt und mit dem drohenden Verfall eingelagerter Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Moderna begründet. Niedergelassene Ärzte und Impfzentren sollen vorübergehend nur noch eine bestimmte Menge des Biontech-Impfstoffs bestellen können, der Impfstoff von Moderna unterliege dagegen keiner Höchstgrenze.

Minister Manne Lucha meldete sich am Samstag aus Stuttgart mit einem scharfen Statement zu Wort: «In dieser Phase der Pandemie ist es ein fatales Signal, genau den Impfstoff, dem die Menschen derzeit am meisten vertrauen, mit Höchstbestellmengen zu versehen. Wir fahren gerade die Impfkapazitäten an allen Fronten hoch, bei den Mobilen Impfteams, an lokalen, festen Impfstützpunkten, bei der Ärzte- und Betriebsärzteschaft. Die Nachfrage nach Impfungen, vor allem nach Auffrischimpfungen, steigt enorm. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz wurden die Länder vor wenigen Tagen aufgefordert, bis Ende Dezember Millionen Menschen zu impfen, um die vierte Welle abzuflachen. Und nun hören wir, dass Biontech zunächst nur noch begrenzt zur Verfügung stehen soll. Absolut nicht nachvollziehbar! Das schwächt nicht nur die Impfkampagne, sondern lässt all unsere Kraftanstrengungen ins Leere laufen. Die Menschen jetzt kurzfristig zu überreden, Moderna statt Biontech zu wählen oder sich für eine Kreuzimpfung zu entscheiden, ist in dieser Phase der Pandemie widersinnig. Am Ende haben wir wieder unendlich viele Impfangebote aber nicht genügend Impfstoff, wie im vergangenen Frühjahr. Ich fordere den Bund auf, diese Entscheidung zu korrigieren.»




Nadja Milke ist Redakteurin bei goodnews4.de und Mitglied der Landespressekonferenz Baden-Württemberg. Sie wohnt in der Baden-Badener Innenstadt und kennt sich dort gut aus, aber selbstverständlich auch in den anderen Baden-Badener Stadt- und Ortsteilen. Über Post freut sie sich auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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