Aus dem Museum LA8

Außergewöhnliches Exponat im LA8 - Wirkung des Karlsbader Wassers mit elektrischem Strom

Außergewöhnliches Exponat im LA8 - Wirkung des Karlsbader Wassers mit elektrischem Strom
Das einzige noch vollständige frühe Vierzellenbad ist derzeit im Museum LA8 zu bestaunen. Foto: Museum LA8

Baden-Baden, 16.07.2020, Bericht: Museum LA8 Das Museum LA8 in Baden-Baden beherbergt ein außergewöhnliches Exponat in der aktuellen Ausstellung «Baden in Schönheit. Die Optimierung des Körpers im 19. Jahrhundert»: das einzige noch vollständige frühe Vierzellenbad.

Entwickelt wurde es von dem Balneologen und Karlsbader Arzt Karl Emil Schnée – dessen Urenkel Claudius Schnee den historischen Apparat nun im Museum LA8 testete. Das Vierzellenbad verband die Wirkung des Karlsbader Wassers mit der des elektrischen Stroms. Schnée nutzte die elektrische Leitfähigkeit von Wasser. Das hydroelektrische Bad besteht aus je zwei Arm- und Fußwannen, in die ein oder zwei, gegen unmittelbare Berührung durch den Patienten geschützte Elektroden eingelassen sind, und einem Behandlungsstuhl. Die therapeutische Stromzufuhr ist variabel. Die Körperextremitäten können gleichzeitig oder individuell und gleichmäßig angesteuert werden. Schnée praktizierte fünfzig verschiedene Anwendungen. Neben der heilenden Wirkung des Stroms sollte auch die thermische Wirkung des Badewassers bei um 36 Grad Celsius wohltuend auf den Körper einwirken. Die elektrogalvanische Heilbehandlung mit dem populären Vierzellenbad leistete sich um 1910 die gesundheitsbewusste Oberschicht.

Das Museum freut sich, einen Vortrag des Nachfahren des Karlsbader Arztes für den 28. November 2020 ankündigen zu können (mehr Infos dazu folgen im November). Das Vierzellenbad in der Ausstellung im Museum LA8 ist eine Leihgabe des Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt.


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