Baden-Baden, 04.01.2022, Bericht: Redaktion Am Donnerstag, den 13. Januar, wird das Stück «Mephisto» nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann für kurze Zeit wieder in den Spielplan aufgenommen, teilt das Theater Baden-Baden mit.

Die weitere Mitteilung des Theaters Baden-Baden im Wortlaut:

Nach seiner Premiere im Oktober 2020 konnte «Mephisto» nur ein weiteres Mal gezeigt werden, bevor das Theater aufgrund des Corona-Lockdowns seine Türen schließen musste. Nun – über ein Jahr später im Januar 2022 – kann sich das Baden-Badener Publikum endlich auf fünf Vorstellungen der Inszenierung von Isabel Osthues freuen. Mattes Herre glänzt in der Rolle des Karrieristen Hendrik Höfgen. Sonja Dengler, Cyril Hilfiker, Michael Laricchia, Sophia Platz, die für Lilli Lorenz übernimmt, Max Ruhbaum und Holger Stolz schlüpfen in wechselnde Rollen und geben Höfgens Weggefährten ein Gesicht.

Durchhalten oder Mitlaufen?

Mitte der 1920er bis Mitte der 1930er Jahre: Hendrik Höfgen entstammt ärmlichen Verhältnissen und will diese um jeden Preis hinter sich lassen. Während seine Freunde und früheren Gesinnungsgenossen nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ins Exil flüchten oder vom NS-Regime verfolgt und ermordet werden, geht der Schauspieler Höfgen für Ruhm und Erfolg einen Teufelspakt mit dem Regime ein. Die Rolle des Mephisto aus Goethes «Faust» wird seine Paraderolle und er steigt auf zum Direktor des Staatstheaters in Berlin. Regisseurin Isabel Osthues stellt das Phänomen des Mitläufers in den Mittelpunkt ihrer Inszenierung und betont das Schillernde an der Figur Höfgens.

Klaus Manns «Mephisto – Roman einer Karriere» erschien 1936. Auch wenn der Autor beteuerte, die Figuren seien keine Porträts realer Persönlichkeiten, wurde schnell vermutet, dass Gustaf Gründgens das Vorbild für Manns Höfgen war – eine Ähnlichkeit, die zwischenzeitlich sogar zum Veröffentlichungsverbot führte. «Mephisto» gehört nach wie vor zu den erfolgreichsten und zugleich umstrittensten Romanen über die Weimarer Republik und den Aufstieg des Nationalsozialismus. Auf der Webseite des Theaters Baden-Baden findet sich eine dramaturgische Stückeinführung, die spannendes Hintergrundwissen zur Entstehungsgeschichte des Romans und der Inszenierung liefert. Dramaturgie: Sandra Höhne.

Vorstellungen am Donnerstag, 13. Januar, Freitag, 14. Januar, Samstag, 22. Januar, und Freitag, 28. Januar, jeweils um 20.00 Uhr und am Sonntag, 23. Januar, um 19.00 Uhr im Theater Baden-Baden. Weitere Informationen unter: www.theater-baden-baden.de

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