"Mongolia – Mexico – Europa"

Ministerium beauftragt Staatliche Kunsthalle Baden-Baden – Ausstellung von Ulrike Ottinger

Ministerium beauftragt Staatliche Kunsthalle Baden-Baden – Ausstellung von Ulrike Ottinger
Zelt der Ergtseg/Dolma Familie in der Südlichen Taiga, Kontext: Taiga, Mongolei, s/w, 1991, © Ulrike Ottinger

Baden-Baden, 14.08.2021, Bericht: Redaktion Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden veranstaltet im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Ulrike Ottinger im Hans-Thoma-Kunstmuseum Bernau.

Anschließend zeigt die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden im Frühjahr 2022 einen Parcours durch das Werk Ulrike Ottingers. Hintergrund dafür ist die Verleihung des Hans-Thoma-Preises 2021 des Landes Baden-Württemberg, der an die Künstlerin geht. Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 15. August 2019, in Bernau im Schwarzwald statt. Mit dem Preis zeichnet das Land Baden-Württemberg die aus Konstanz stammende international anerkannte Künstlerin für ihr Lebenswerk aus. Den Preis überreicht Ministerialdirigentin des Kunstministeriums Claudia Rose.

Zur Ausstellung Mongolia – Mexico – Europa und zur Künstlerin Ulrike Ottinger:

In der anlässlich der Preisverleihung konzipierten Ausstellung im Hans-Thoma-Kunstmuseum hat Ulrike Ottinger die Ausstellungsräume in eine vielschichtige begehbare Installation transformiert. Mongolia – Mexico – Europa zeigt Malereien, Skulpturen, Fotografien, Filme und dokumentarisches Material aus unterschiedlichen Schaffensperioden, vor allem die Ergebnisse Ulrike Ottingers Reisen an entlegene Orte der Welt. Sie stellt die unterschiedlichen Kulturen aus Mongolei und Mexiko gegenüber, vergleicht diese mit Europäischem und schafft damit neue Denkräume. In Ihren Portraits werden alltägliche Vorstellungen und Handlungen aufgezeigt, so zeigen sich Schamaninnen und Schamanen der Mongolei, wie die mexikanische Community in San Antonio, Texas, mit ihren kunstvoll gestalteten ritualgegenständen und Kleidungsstücken. Einige dieser Handlungen, Gegenstände und Symbole finden sich in Ulrike Ottingers Europa-Objekt wieder: die Zeltform, der mächtige Stier oder der magische Kern auch in der abendländischen Kultur. Ihre Werke sind Ausdruck eines aufmerksamen neugierigen Blicks, der sich sensibel mit der Vergangenheit und deren Auswirkungen auf die Gegenwart auseinandersetzt. Die Künstlerin zeigt im Hans-Thoma-Kunstmuseum, wie im Nahen Vergleich unterschiedlicher Kulturen Unterschiede und vor allen Dingen Gemeinsamkeiten sichtbar werden, denn räumliche Distanz ist nach Ulrike Ottinger nicht unbedingt ein Hinderungsgrund für Nähe. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebildertes Künstlerbuch im DISTANZ Verlag, mit einem Grußwort von Petra Olschowski, einem Vorwort von Çağla Ilk und Misal Adnan Yıldız sowie Texten von Ulrike Ottinger und Zitaten, die die Künstlerin auf ihren Reisen sammelte.

 

Pop-Art Malerin, Film-Avantgardistin, Bühnenkünstlerin und Fotografin Ulrike Ottinger, geboren 1942 in Konstanz, eröffnete Anfang der 1960er Jahre ihr Atelier in Paris, wo sie sich als Malerin zu einer der bedeutendsten Repräsentantinnen der Pop-Art in Europa entwickelte. Ende der 1960er Jahre widmete sie sich vermehrt dem Filmen, schrieb Drehbücher und etablierte sich schließlich ab den 1970er Jahren mit ihren experimentellen Film-Dokumentationen und Spielfilmen in der internationalen Filmszene. Ulrike Ottinger ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. 2011 wurde ihr künstlerisches Gesamtwerk mit dem Hannah-Höch-Preis der Stadt Berlin gewürdigt. Seit 2019 ist sie Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich die Academy Awards («Oscars») verleiht. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ulrike Ottingers Filme wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesfilmpreis und dem Preis der deutschen Filmkritik. Ihre Werke sind Teil der wichtigsten internationalen Filmfestivals und wurden vielfach in Retrospektiven gewürdigt, zum Beispiel im New Yorker Museum of Modern Art, dem Museo Nacional Reina Sofia in Madrid, dem Centre Pompidou, der Biennale di Venezia und jüngst im Louvre in Paris. 2020 erhielt sie die Berlinale Kamera im Rahmen der 70. Internationalen Filmfestspiele für «Paris Calligrammes». Ihre Arbeiten waren u.a. auf der Documenta 11, der Berlin Biennale, im Witte de With – Center for Contemporary Art Rotterdam, den Kunst-Werken Berlin und im NTU Center for Contemporary Art in Singapur zu sehen. Ulrike Ottinger arbeitet auch als Regisseurin und Bühnenbildnerin für Theater und Oper. Sie inszenierte unter anderem Elfriede Jelineks «Clara S.» an den Staatstheatern Stuttgart (1983) oder «Das Lebewohl» am Berliner Ensemble (2000). Darüber hinaus widmet sie sich seit Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn der Fotografie und setzt mit ihren Bildern, die meist im Vorfeld oder parallel zu den Filmarbeiten entstehen, eigene visuelle Akzente.


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