Gedenkveranstaltung zu Bücherverbrennung 1933 – Nachdenkliches Pädagogium Baden-Baden

Gedenkveranstaltung zu Bücherverbrennung 1933 – Nachdenkliches Pädagogium Baden-Baden
Schülergruppen stellen einzelne Autoren vor, deren Bücher verbrannt wurden. Foto: Pädagogium

Baden-Baden, 11.05.2019, Bericht: Joachim Köhler/Pädagogium «Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.» Kaum ein Satz von Heinrich Heine wird öfter zitiert. Heine hatte selbst eine Bücherverbrennung erlebt, auf der Wartburg.

Am 10. Mai 1933 wurden dann in Deutschland wieder Bücher verbrannt und wieder waren es Studenten, welche diese ins Feuer warfen. Diese Aktion fand unter der Führung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes, NSDStB, auf dem ehemaligen Berliner Opernplatz, seit 1947 Bebelplatz, und in 21 weiteren deutschen Universitätsstädten statt. Die öffentlichen Bücherverbrennungen waren der Höhepunkt der sogenannten «Aktion wider den undeutschen Geist», mit der kurz nach der «Machtergreifung» der Nationalsozialisten, im März 1933, die systematische Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftsteller begann.

An dieses Geschehen haben die Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen des Pädagogiums erinnert. Am Freitag 10. Mai 2019 riefen sie gemeinsam mit ihren Deutschlehrern Herr Bogner, Herr Köhler und Herr Rupp die historischen Ereignisse ins Bewusstsein, bevor einige Schüler in Präsentationen manche der damals verfolgten Schriftsteller vorstellten und damit zeigten, dass die Verbrennung der Werke nicht zum Vergessen geführt hat und niemals führen darf: Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Sigmund Freud und andere.

Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Gespräch, in dem an heutige Fragen angeknüpft wurde: Wie weit gehen Meinungs- und Pressefreiheit in einem modernen demokratischen Staat? Gibt es Bücher, die man verbieten soll oder muss? Wo sehen wir heute bei uns und in anderen Staaten diese Freiheiten beschränkt oder gefährdet?


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.