Aus dem Rathaus Gaggenau

Preise für neues Wohneigentum im Murgtal fünf Prozent gefallen – Immobilienverkäufe in 2022 rückläufig

Gaggenau, 21.03.2023, Bericht: Rathaus Die Immobilienverkäufe im Murgtal, zwischen Forbach und Kuppenheim sind insgesamt rückläufig. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der Kaufpreissammlung des Gemeinsamen Gutachterausschusses Gaggenau.

Der Ausschuss besteht aus 17 ehrenamtlichen Fachleuten der Immobilienbranche und erfasst seit 2020 sämtliche Verträge von Immobilientransaktionen in seinem Zuständigkeitsbereich.

Im Vergleich der Jahre 2021 und 2022 zeigt sich ein rückläufiger Trend sowohl in der Anzahl der Urkunden als auch im Kaufpreisvolumen. Im Jahr 2021 wurden 1.142 Urkunden gezählt, im Jahr 2022 waren es nur noch 1.048. Das Kaufpreisvolumen aller Kauffälle lag im Jahr 2022 mit rund 196 Millionen Euro merklich unter dem Vorjahresniveau von rund 233 Millionen Euro. Im Jahresvergleich ist die Anzahl der Notarverträge damit um acht Prozent und das Kaufpreisvolumen sogar um 16 Prozent rückläufig.

Die Ursachen dafür können vielfältig sein, so der Vorsitzende des Gemeinsamen Gutachterausschusses, Christoph Fellendorf. Es könne aber davon ausgegangen werden, dass die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, wie die Zins- und Baukostenentwicklung sowie der Material- und Fachkräftemangel, auch den Immobilienmarkt im Murgtal geprägt haben.

Bei genauerer Betrachtung wesentlicher Objektarten der gewöhnlichen Verkäufe, unter Ausschluss von beispielsweise Verwandtschaftsverkäufen, werde deutlich, dass einzelne Teilmärkte sehr unterschiedlich reagieren, so Fellendorf. So stagnierte vom Jahr 2021 nach 2022 der Durchschnittspreis für ein gebrauchtes freistehendes Ein-/Zweifamilienhaus bei rund 438.000 Euro. Gleichzeitig sank die Anzahl dieser Hausverkäufe von 166 auf 132 um rund 20 Prozent.

 

Gebrauchte Eigentumswohnungen hingegen seien in den letzten beiden Jahren im Preis spürbar gestiegen. Im Jahr 2022 mussten für eine gebrauchte Wohnung durchschnittlich 228.000 Euro bezahlt werden und damit rund 23.000 Euro, elf Prozent, mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig seien die Verkaufszahlen aller Verkäufe gebrauchter Wohnungen von 214 auf 205, entspricht vier Prozent, Wohnungen gesunken. Der Durchschnittspreis für neues Wohneigentum ist im Betrachtungszeitraum um fünf Prozent gefallen. Während man im Jahr 2021 für eine neue Wohnung noch durchschnittlich rund 403.000 Euro berappen musste, waren es im Jahr 2022 nur noch rund 383.000 Euro. Im Jahr 2021 wurden 58 neue Wohnungen verkauft, im Jahr 2022 nur noch 32 und damit fast die Hälfte weniger.

Die häufig zitierte Auffassung, dass Immobilienpreise zuletzt stagnierten oder sogar sanken, können laut Fellendorf nicht pauschal auf jeden Bereich übertragen werden. Für Auskünfte zur Entwicklung einzelner Teilmärkte sei eine differenzierte Marktbeobachtung unerlässlich. Hinzu komme, dass sich die sieben Mitgliedsgemeinden des Gemeinsamen Gutachterausschusses, Gaggenau, Gernsbach, Kuppenheim, Bischweier, Weisenbach, Loffenau und Forbach – infrastrukturell und topografisch teilweise erheblich voneinander unterscheiden, was sich sowohl in den Lagewertniveaus als auch in einer unterschiedlichen Marktentwicklung widerspiegle.

Einen Überblick hierzu können sich Interessierte anhand der Bodenrichtwerte und mittels des Immobilienmarktberichts 2022 verschaffen. Wird der konkrete Wert einer einzelnen Immobilie benötigt, kann bei der Geschäftsstelle des Gemeinsamen Gutachterausschusses ein Gutachten in Auftrag gegeben werden. Eine Liste der Mitglieder des Gutachterausschusses, das Inhaltsverzeichnis des Immobilienmarktberichtes, eine Verlinkung zu den Bodenrichtwerten und weitere Informationen können der Homepage des Gemeinsamen Gutachterausschusses www.gaggenau.de entnommen werden.


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