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Handelsverband rechnet mit Aus für 50.000 Geschäfte

Baden-Badener MIT-Chefin Anemone Bippes fordert verkaufsoffene Sonntage in Corona-Zeiten – Ladenöffnungsgesetz verhindert geplante Termine

Baden-Badener MIT-Chefin Anemone Bippes fordert verkaufsoffene Sonntage in Corona-Zeiten – Ladenöffnungsgesetz verhindert geplante Termine
Gähnende Leere in der Baden-Badener Fußgängerzone während des Lockdowns im März. Foto: Archiv

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
09.10.2020, 00:00 Uhr



Baden-Baden Auf die schwierige Lage für die Einzelhändler im Land, macht die Baden-Badener CDU-Politikerin Anemone Bippes aufmerksam. Verkaufsoffene Sonntage werden derzeit nicht stattfinden und bereits geplante werden abgesagt.

Auch in Baden-Baden musste der ursprünglich für Sonntag, 27. September, festgesetzte verkaufsoffene Sonntag entfallen. goodnews4.de berichtete.

Das Ladenöffnungsgesetz des Landes Baden-Württemberg setzt örtliche Feste, Märkte, Messen oder ähnliche Veranstaltungen als Anlass voraus. Doch diese wiederum können aufgrund der Corona-Bestimmungen oft nicht stattfinden, erklärt Anemone Bippes den für die Geschäftsgrundlage der Einzelhändler verhängnisvollen Zusammenhang.

In ihrer Erklärung fordert die MIT-Vorsitzende und CDU-Stadtbezirksverbandsvorsitzende die Landespolitiker auf, die gesetzlichen Grundlagen zu Gunsten der Einzelhändler zu ändern. «Der Verweis auf das Ladenöffnungsgesetz kann mich nicht überzeugen. Seit vielen Monaten werden Verordnungen und Gesetzesänderungen in Windeseile auf den Weg gebracht. Da soll eine Regelung im Ladenöffnungsgesetzt nicht zu ändern sein? Fakt ist: Die Coronakrise wirkt auf die Innenstädte in Deutschland wie ein Tsunami. Der Handelsverband rechnet mit dem Aus für rund 50.000 Geschäfte. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sieht mehr als die Hälfte der Betriebe in Existenznot. In dieser rasanten Entwicklung muss die Politik handeln und Mut beweisen», wird Anemone Bippes in der Erklärung zitiert.

Allein über den Preis, so Anemone Bippes weiter, könne sich der stationäre Einzelhandel nicht gegen den Online-Handel durchsetzen. «Hier muss man die Welt nicht gänzlich neu erfinden. Wir müssen Einkaufserlebnisse schaffen – und dazu zählen auch verkaufsoffene Sonntage, die sehr gut angenommen werden. Wichtig ist zudem die gute Erreichbarkeit der Innenstädte mit dem Öffentlichen Nahverkehr und auch mit dem Auto, wenn überhaupt, dann überschaubare Parkgebühren, Investitionen in die Aufenthaltsqualität, Veranstaltungen im Rahmen der Corona-Verordnung und ein gutes Stadtmarketing. Ohne attraktiven Handel stirbt die Innenstadt. Der Corona-Dämmerschlaf kann kein Dauerzustand sein», erklärte Anemone Bippes.



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