Aufräumarbeiten nach Januar-Sturm "Burglind" beendet

Baden-Badener Ausflugsziele wieder besuchbar - Forstamtschef Thomas Hauck bilanziert Arbeiten nach Sturmschäden - "wood-wood life" als Tourismus-Chance

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goodnews4-VIDEO-Interview von Alisa Melcher mit Thomas Hauck

Baden-Baden, 04.04.2018, 00:00 Uhr, Bericht: Christian Frietsch Einmal mehr hatte Mitte Januar ein Sturm im Baden-Badener Stadtwald gewütet und allerlei Arbeit hinterlassen. Gestern Vormittag bilanzierte Thomas Hauck, Leiter des städtischen Fachgebiets Forst und Natur, die Kosten und den Aufwand, die von den Naturgewalten zurückgelassen wurden. Vor allem am Grobbach in Geroldsau, wo Wege und Plätze bis jetzt in den Frühling hinein gesperrt werden mussten, seien die Arbeiten «aufwendig» gewesen.

«Erst mal mussten Bäume, die umgestürzt waren, teilweise mit dem Kran» herausgehoben werden, berichtete der Forstamtschef von den aufwendigen Manövern im Baden-Badener Stadtwald beim beliebten Ausflugsziel unweit des Scherrhofes. Nicht nur die Wege, sondern auch die Aussichtsplattform sei dort zerstört worden. «Dadurch, dass man hier mit den Maschinen nicht richtig hinkommt, gab es sehr viel Handarbeit. Beim Wegsägen der Bäume, bis zur Erneuerung der nicht enden wollenden Geländer entlang des unwegsamen Grobbachs, war die Handarbeit der Mitarbeiter von Thomas Hauck gefordert. Und schließlich mussten dann auch noch die Wege befüllt werden.

Keiner der kulturellen Vorzüge Baden-Badens reicht an die Superlative des Baden-Badener Stadtwaldes heran. Und innerhalb der 12.300 Hektar, den also 123 Millionen Quadratmeter Wald, schlängeln sich 300 Kilometer Waldwege kreuz und quer durch den größten kommunalen Waldbesitz Deutschlands. Doch Thomas Hauck bleibt bei der Beurteilung seines großen Reiches realistisch. Baden-Baden als Stadt der Wanderer wird neben Kunst, Kultur und Bädern wohl nicht zu einem dominierenden Branding werden können. Doch ganz ohne Ambitionen ist Thoma Hauck für den ihm anvertrauten Stadtwald dennoch nicht: «Es gibt natürlich auch Übernachtungsgäste, die deswegen kommen, weil sie wandern wollen, wobei Baden-Baden da touristisch so viel zu bieten hat, dass es wohl eher eine Kombination ist. Wenn man sagt, man genießt die schöne Stadt, geht vielleicht abends ins Theater oder ins Festspielhaus, aber geht dann auch wandern tagsüber.» Und der Forstamtschef bekäftigt den Gedanken noch einmal: «Also das auf jeden Fall.» Und vielleicht gesellt sich zu dem «good-good life» bald ein «wood-wood life» zum anspruchsvollen Baden-Badener Tourismuskonzept.


Abschrift des goodnews4-VIDEO-Interviews mit Thomas Hauck:

goodnews4: Wieder einmal hat ein Sturm ordentlich Schaden hinterlassen im Stadtwald. Insbesondere hier am Grobbach war der Schaden groß. Was hat es denn gekostet, die Schäden zu beheben?

Thomas Hauck: Hier war es relativ aufwendig. Man musste ja erstmal die Bäume, die umgestürzt waren, teilweise mit dem Kran rausheben, weil man einfach auch nichts kaputt machen wollte. Viele Wege waren kaputt, hinten sieht man auch diese Aussichtsplattform, die war kaputt. Also so etwa 15.000 Euro wird uns die ganze Aktion gekostet haben.

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goodnews4: Wo musste denn überall Hand angelegt werden?

Thomas Hauck: Dadurch, dass man hier mit den Maschinen nicht richtig hinkommt, gab es sehr viel Handarbeit. Vom Wegsägen der Bäume natürlich, da ging es ja los, bis dann auch die ganzen Geländer neu gemacht waren, die Wege neu aufgefüllt waren, das war alles Handarbeit.

goodnews4: Keine Stadt in Deutschland hat einen größeren Wald als Baden-Baden. Die Fläche des Stadtwaldes umfasst 12.300 Hektar. Weiß man eigentlich auch wie lange die Wanderwege zusammengerechnet sind?

Thomas Hauck: Ja, wir haben so etwa 300 Kilometer beschilderte Wanderwege, wobei wir natürlich noch viel, viel mehr Wege haben, auf denen man laufen kann, aber wir konzentrieren uns jetzt mal auf die beschilderten Wege. Das sind in etwa 300 Kilometer.

goodnews4: Was weiß man denn über die Zahl der Wanderer, die pro Jahr im Stadtwald unterwegs sind?

Thomas Hauck: Es ist schon ein bisschen länger her, dass man mal Erhebungen gemacht hat. Es ist auch ein bisschen schwierig. Es schwankt natürlich je nach Jahreszeit und je nach Wetterlage, aber wir haben sicherlich eine halbe Millionen bis eine Millionen Besucher, wenn man das im ganzen Jahr zusammenzählt.

goodnews4: Kommen denn auch Übernachtungsgäste nach Baden-Baden, um in unserem schönen Stadtwald zu wandern?

Thomas Hauck: Es gibt natürlich auch Übernachtungsgäste, die deswegen kommen, weil sie wandern wollen, wobei Baden-Baden da touristisch so viel zu bieten hat, dass es wohl eher eine Kombination ist. Wenn man sagt, man genießt die schöne Stadt, geht vielleicht abends ins Theater oder ins Festspielhaus, aber geht dann auch wandern tagsüber − also das auf jeden Fall!

goodnews4: Und letzte Frage: Haben Sie einen Tipp für, sagen wir, eine kurze und eine lange Wanderroute hier am Grobbach?

Thomas Hauck: Eine schöne, kurze Wanderung ist natürlich, wenn Sie unten starten. Da können Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinfahren, Ortsausgang Baden-Baden. Es gibt auch einen Parkplatz dort. Dann laufen Sie hier hoch, gehen vielleicht noch bis zum Bütthof, das ist eine Waldgaststätte gleich hier hinten, wo man schön einkehren kann, und dann läuft man wieder zurück. Eine längere Wanderrunde wäre dann der Kreuzfelsen-Wanderweg, der hier auch ausgeschildert ist. Der führt dann den Berg ein bisschen hoch auf einen ganz tollen Aussichtspunkt. Aber da muss man dann schon ein bisschen den Berg hoch laufen.

goodnews4: Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Alisa Melcher für goodnews4.de

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