Betrugsvorwürfe gegen Grenke AG

Wolfgang Grenke nimmt Stellung – Zu "Vorwürfe gegen ihn persönlich und die Grenke AG"

Wolfgang Grenke nimmt Stellung – Zu "Vorwürfe gegen ihn persönlich und die Grenke AG"
Wolfgang Grenke, Gründer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Grenke AG. Foto: Archiv

Bild Nadja Milke Bericht von Nadja Milke
17.09.2020, 17:25 Uhr



Baden-Baden Wie bereits angekündigt, nimmt Wolfgang Grenke, Gründer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Grenke AG, schriftlich Stellung zu Vorwürfen, die auch gegen ihn persönlich von Viceroy Research erhoben wurden. goodnews4.de berichtete. Initiator des Dienstes ist Fraser Perring, der zur Aufdeckung des Wirecard-Falls beitrug, aber auch durch sogenannte Leergeschäfte Geld verdient und auf abstürzende Aktienwerte spekuliert.

Auch in dem aktuellen Fall um die Grenke AG wettet Fraser Perring nach eigenen Aussagen auf sinkende Aktienwerte des Baden-Badener Konzerns. Mit den in seinem 64-seitigen Papier geäußerten Vorwürfen gegen die Grenke AG und die Familie Grenke erreichte der Brite vorläufig sein Ziel. Die Aktie brach seit den Veröffentlichungen zeitweise um bis zu 40 Prozent ein.

Die Stellungnahme von Wolfgang Grenke von heute, 17.13 Uhr, im Wortlaut:

Wolfgang Grenke äußert sich zum Franchisesystem der GRENKE AG

Wolfgang Grenke, Gründer und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der GRENKE AG, nimmt wie angekündigt Stellung zum Themenkomplex des Franchisesystems als einem der von Viceroy Research erhobenen Vorwürfe gegen ihn persönlich und die GRENKE AG. Wie angekündigt wird sich der Vorstand zudem gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Lipp und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Grenke am morgigen Freitag zu allen anderen Themenkomplexen erklären und die Vorwürfe im Detail widerlegen.

Wolfgang Grenke ist neben seiner Rolle als Aktionär mit einer rechnerischen Beteiligung von ca. 8% an der GRENKE AG seit Januar 2020 auch alleiniger Gesellschafter der SACOMA AG und damit mittelbarer Gesellschafter der CTP-Handels- und Beteiligungs GmbH. Diese beteiligt sich gemeinsam mit den jeweiligen Geschäftsführern der Franchiseunternehmen und weiteren Finanzinvestoren an den Franchiseunternehmen.

Die GRENKE AG unterhält seit 2003 ein Franchisesystem. Franchisenehmern wird hierüber ermöglicht, in einem neuen Markt einen Geschäftsbetrieb für Leasing und Factoring aufzubauen.

Wolfgang Grenke: «Das Franchisesystem ist einer der Erfolgsfaktoren der GRENKE AG und einer der wesentlichen Treiber für die Expansion der letzten 10 Jahre wie auch für unser künftiges Wachstum.»

Kern des Franchisesystems ist weniger die Vereinnahmung von laufenden Franchisegebühren als vielmehr das Recht (nicht die Pflicht) der GRENKE AG, die Franchisegesellschaften nach Ablauf von 4, 5 oder 6 Jahren zu übernehmen. Das Übernahmerecht ist dabei geknüpft an ein von Anfang an festgelegtes Bewertungsmodell zur Kaufpreisfindung.

Das Modell bietet also den Gesellschaftern des Franchiseunternehmens Aussicht auch auf einen Veräußerungsgewinn und dem Konzern die Möglichkeit, Franchisegesellschaften erst und nur dann zu übernehmen, wenn sich diese im jeweiligen Markt bereits etabliert haben und zudem über erhebliches Wachstumspotenzial verfügen. Das Modell hat sich im Vergleich zu der Möglichkeit, konzerneigene Landesgesellschaften von Grund auf selbst aufzubauen, als dynamischer und erfolgversprechender erwiesen.

Die GRENKE AG legt bei der Wahl der Franchisenehmer sehr viel mehr Wert auf die fachliche Qualifikation des künftigen Franchisenehmers als auf das Einbringen von höherem Eigenkapital oder gar einer hohen Eintrittsgebühr in das Franchisesystem. Daher sind die meisten Geschäftsführer der Franchiseunternehmen ehemalige Mitarbeiter des GRENKE Konzerns, die aber spätestens ab dem Zeitpunkt der Gründung keine weitere Rolle im GRENKE Konzern mehr innehaben. Sie sind mit Aufgaben eines Franchisegebers, den Abläufen, dem IT-System und der Risikobewertung gut vertraut.

Die GRENKE AG gewährt den Franchiseunternehmen Unterstützung beim Aufbau der lokalen Strukturen und stellt bei Bedarf die Refinanzierung der Leasing- oder Factoringabschlüsse im banküblichen Rahmen sicher. Hiervon zu trennen sind Anlaufkosten und der Aufbau des jeweiligen Franchiseunternehmens selbst. Diese wurden über die CTP Handels- und Beteiligungs GmbH, Wien, finanziert. Die CTP GmbH nahm dabei die Rolle eines Private Equity Investors ein. Sie übernahm gerade solche Chancen und Risiken aus dem Aufbau der Franchisegesellschaft, die die GRENKE AG erklärtermaßen nicht tragen wollte. Die GRENKE AG selbst hat in der Vergangenheit wiederholt von der Ausübung des Erwerbsrechts ganz Abstand genommen oder die Gesellschaft im Ergebnis zu deutlich reduzierten Kaufpreisen erworben.

Bis zur (mittelbaren) Übernahme der CTP GmbH durch Herrn Grenke Ende Januar 2020 waren die GRENKE AG und Herr Grenke selbst - weder an der CTP GmbH oder mit dieser verbundenen Strukturen beteiligt - noch haben sie diese kontrolliert - noch haben sie diese vertreten.

Herr Grenke selbst hat keine Zahlungen von der CTP oder den Unternehmen der verbundenen Strukturen erhalten.

Der Erwerb der CTP Anfang 2020 wurde seit Beginn der Vertragsverhandlungen im Jahre 2018 transparent behandelt und wird im Ergebnis von der GRENKE AG begrüßt. Dem gewachsenen Einfluss des Franchisesystems der GRENKE AG wird damit Rechnung getragen. Bereits ab dem Jahr 2014 erwarb die Garuna AG von der CTP GmbH 10% an einzelnen gehaltenen Franchisebeteiligungen mit dem Ziel, die Beteiligungsquote der CTP an den Franchisegesellschaften auf unter 50% zu reduzieren und damit eine mehrheitliche Beherrschung zu verhindern. Die Aktien der Garuna AG werden von einer persönlichen Vertrauten von Herrn Grenke, Frau Corina Stingaciu, als wirtschaftliche Berechtigte gehalten.

Mit der Übernahme der CTP wurden auch Organfunktionen offenkundig durch Herrn Grenke übernommen, was dem Vorwurf gelebter Intransparenz erkennbar zuwiderläuft.

Die in der Vergangenheit durch die GRENKE AG übernommenen Franchisegesellschaft sind heute ursächlich für ca. 20% des Neugeschäfts der GRENKE AG, bilden also einen wesentlichen Erfolgsfaktor für das Wachstum der GRENKE AG. Die Übernahme der erfolgversprechenden Franchisegesellschaften dient somit den Interessen der GRENKE AG und ihrer Aktionäre nachhaltig.


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