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Teil 6 Leseprobe zum Roman „Neue Welt“ von Roland Weis – „Endlich Land!“

Teil 6 Leseprobe zum Roman „Neue Welt“ von Roland Weis – „Endlich Land!“
Roland Weis, Autor des Romans „Die neue Welt“.

Baden-Baden, 02.01.2023, Bericht: Redaktion In der Baden-Badener Buchhandlung Straß stellte der Historiker Roland Weis seinen Roman «Die neue Welt» im goodnews4-Interview vor.

«Eroberung, Reviere dazugewinnen, Nachbarn bekämpfen, möglichst viel eigenes Territorium erobern – das zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte», antwortete er zur Aktualität seines spannenden Romans, in dem ein Junge, der 1492 an der Entdeckung Amerikas durch Christopher Columbus und dann 50 Jahre lang an spanischen Eroberungszügen teilnimmt, die Hauptrolle spielt. In dieser Serie veröffentlicht goodnews4 Leseproben, die der Autor selbst aussuchte.

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Historiker Roland Weis zu seinem neuen Roman „Die neue Welt“ – „Nachbarn bekämpfen, möglichst viel Territorium erobern“ – „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte“

Zu dieser sechsten Leseprobe schreibt der Autor Roland Weis: «Endlich Land! Und nun betreten die Besatzungen der drei Entdeckungsschiffe Santa Maria, Nina und Pinta erstmals eine der Inseln und nehmen sie förmlich in Besitz. Die Zeremonie ist bedeutsam, denn sie begründet nach spanischem Verständnis die Herrschaft über das neu entdeckte Land und sie macht den Kapitän Christobal Colón nunmehr ganz offiziell zum ‚Vizekönig aller westindischen Länder‘.»

 

Teil 6 Leseprobe «Die neue Welt» von Roland Weis:

Nach dem andächtig vorgetragenen Gebet, bei dem sich viele der Männer gerührt an den Händen fassten und manchen sogar die Tränen kamen, erhob sich der Admiral und ließ die Männer in Reihen antreten. Dann marschierten sie in feierlichem Zug durch den heißen Sand zu einem kleinen Hügel in der Nähe des Strandes. Hier zog Colón seinen Degen, entfaltete das königliche Banner und verkündete mit lauter Stimme: «Hiermit nehme ich Besitz von diesem neu entdeckten Eilande, im Namen seiner Majestät der Königin Isabella von Kastilien und im Namen seiner Majestät des Königs Ferdinand von Aragon, jetzt und für alle Zeit. So taufe ich diese Insel nach dem heiligen Erlöser auf den Namen San Salvador.»

Jubelrufe und Hurrageschrei übertönten Colóns Worte. Der königliche Notar und Generalsekretär, Rodrigo de Escobedo, nach Monaten der Bedeutungslosigkeit endlich gefordert, fertigte von dieser zeremoniellen Landnahme eine Urkunde und machte sie durch seine eigenhändige Unterschrift sowie die von Schatzmeister Rodrigo Sanchez de Segovia und der beiden Kapitäne Martin und Vicente Pinzon zum amtlichen Protokoll der Besitzergreifung. Zugleich ließ Colón gemäß seinem Vertrag mit der Krone alle anwesenden Männer den Treueid leisten, denn von diesem Augenblick an war er Großadmiral des Atlantischen Ozeans, Vizekönig und lebenslänglicher Statthalter all der Länder hier im Westen, die von nun an von ihm selbst gefunden und besetzt werden würden. Außerdem durfte er von dieser Minute an rechtmäßig und offiziell den Titel «Don» führen, wie sonst nur die höchsten spanischen Adligen.

Diese Zeremonie, die mit dem Gesang des «Salve Regina» schloss, nahm die Männer so in Anspruch, dass ihnen fast entgangen wäre, wie sich vorsichtig aus dem Schutz des Waldes die ersten Eingeborenen näherten. Sie kamen einzeln und in Gruppen, zuerst zögernd, aber als sie sahen, dass keine Blitze auf sie herniederfuhren, der Himmel nicht einstürzte und auch sonst nichts Beunruhigendes geschah, neugierig und unbefangen. Bald bildeten sie einen staunenden Kreis um die Spanier, und beide Seiten hatten Gelegenheit, sich zu beäugen.

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