Gastkommentar

Gastkommentar zum Bürgerentscheid in Baden-Baden am 29. Juni 2025 – Von Karl-Georg Degenhardt

Gastkommentar zum Bürgerentscheid in Baden-Baden am 29. Juni 2025 – Von Karl-Georg Degenhardt
Karl-Georg Degenhardt, Pro Klinikum Baden-Baden e.V. i. Gr. Foto: Archiv

Baden-Baden, 25.06.2025, Bericht: Redaktion In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht goodnews4.de schon seit einigen Jahren Gastbeiträge. Zu den Autoren gehören unter anderen der Baden-Badener Autor Franz Alt und der Dozent Prof. Thomas Bippes. Dieses Format wird unsere Zeitung anlässlich des Bürgerentscheids in Baden-Baden in den nächsten Wochen bis zum 29. Juni 2025 ausweiten.

Als Gastkommentatoren hat goodnews4.de Amts- und Mandatsträger und auch Opinion Leader aus Baden-Baden in einem ausgewogenen Verhältnis von pro und contra «Ja zum Klinikstandort Baden-Baden» angefragt. Dazu gehören auch der Baden-Badener Oberbürgermeister und die Vertreter von Fraktionen aus dem Gemeinderat von Baden-Baden.

 

Gastkommentar von Karl-Georg Degenhardt, Vertrauensperson des Bürgerbegehrens «Ja zum Klinikstandort Baden-Baden»:

JA! zu einem zukunftsfähigen Zentralklinikum – JA! zu Baden-Baden

Die aktuelle Debatte über den Klinikstandort ist fehlgeleitet. Sie ignoriert die grundlegenden Voraussetzungen für ein modernes und wirtschaftlich tragfähiges Zentralklinikum. Statt Lösungen zu entwickeln, soll ein gescheitertes Konzept in Beton gegossen werden: das vermutlich zahlungsunfähige KMB in neuem Gewand – jedoch weiterhin ohne tragfähiges Zukunftskonzept. Schon vor dem ersten Spatenstich wäre das eine Fehlinvestition.

Die Nein-Sager klammern sich an einen Standort, der weder zentral gelegen noch zukunftsfähig ist – er kann nicht das Rückgrat einer modernen Gesundheitsstruktur bilden. Ihre Argumente basieren auf einem überholten, nicht mehr gesetzeskonformen Konzept. Die gewählte Strategie: Totalblockade – und das kostet Zeit und Geld, zwei längst knappe Ressourcen. Allein die bisherige «Erfolgsbilanz» der KMB hat dem Haushalt der Stadt Baden-Baden über 45 Mio. Euro Schulden eingebracht. Gleichzeitig werden unbelegte Behauptungen und verwirrende Details gestreut, um Unsicherheit zu schüren. Doch Angst war noch nie ein guter Ratgeber.

Was wir jetzt brauchen, ist ein klarer Blick nach vorn. Die Bürgerinnen und Bürger haben uns den Auftrag gegeben, die Vorteile Baden-Badens ernsthaft zu prüfen und ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln. Ein gut erreichbarer, attraktiver Standort kann als «ordnender Magnet» dienen – ein echter Attraktor für ein modernes Gesundheitsnetzwerk.

Standortvorteile Baden-Baden

Ein Zentralklinikum muss zentrale Anforderungen erfüllen: Erreichbarkeit, wirtschaftliche Tragfähigkeit, Zukunftsfähigkeit und Integration in die regionale Versorgungsstruktur. Baden-Baden erfüllt all diese Kriterien:

• Zentrale Lage mit hervorragender Anbindung für Patienten, Besucher und Personal – unterstützt durch digital gesteuerte Verkehrsführung.

• Wirtschaftlichkeit: Laut Expertenmeinung lässt sich ein Neubau in Baden-Baden mit ca. 200 Mio. Euro plus 150 Mio. Euro für Altbausanierung realisieren – also rund 350 Mio. Euro Gesamtkosten statt der andernorts veranschlagten 700 Mio. Euro. Berechnet auf Basis realistischer Quadratmeterpreise (10.000 Euro/m² Nutzfläche) nach Angaben der Stadt und des KMB.

• Förderfähigkeit: Minister Manfred Lucha hat die Förderfähigkeit ausdrücklich bestätigt.

• Nachhaltigkeit: Der Weiterbetrieb und die spätere Weiternutzung bestehender Strukturen (in Balg) nach Fertigstellung eines Teilneubaus machen notwendige Investitionen zukunftsfähig.

• Langfristige Betriebskosten fallen in Baden-Baden signifikant geringer aus – Voraussetzung: Professionalisierung der Unternehmensführung, effizienter Aufsichtsstrukturen und eines bedarfsgerechten Leistungsgruppenmixes sowie geringerer Bau- und Logistikkosten.

Mehr als Baukosten – es geht um Strukturen

Noch entscheidender als Baukosten sind die Betriebskosten und die Steuerungsfähigkeit des Trägers. Die wirtschaftliche Schieflage der KMB zeigt: Es fehlt an professioneller Führung und wirksamer Kontrolle. Ohne strategische Neuausrichtung – mit modernen Führungsinstrumenten, klaren Erfolgskennzahlen, regelmäßiger Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheitsmessung – kann kein Klinikmodell funktionieren, unabhängig vom Standort.

Ein modernes Zentralklinikum muss die Anforderungen eines Level-2-Hauses erfüllen: funktionale Raumkonzepte, Kompetenzbündelung, effiziente Infrastruktur. Der bisherige Plan ist veraltet und nicht gesetzeskonform – eine grundlegende Überarbeitung ist zwingend notwendig.

Prioritäten setzen

1. Patientenwohl
2. Mitarbeiterzufriedenheit
3. Nachhaltige Wirtschaftlichkeit

Gesundheitsversorgung vernetzen

Baden-Baden verfügt über ein gewachsenes Netzwerk aus niedergelassenen Ärzten, Reha- und Pflegeeinrichtungen – ideale Voraussetzungen für eine moderne, integrierte Gesundheitsversorgung. Nur ein strategisch günstiger Standort kann diese Kooperationen fördern und verstärken.

Fazit

Es geht nicht um Rechthaberei, sondern um Verantwortung für die Zukunft. Baden-Badens Wirtschaft braucht seinen bisher größten Arbeitgeber – stabil, tragfähig und modern – für ihre Gesundung und Zukunft. Die Menschen in unserer Region verdienen eine exzellente medizinische Versorgung: erreichbar, finanzierbar und nachhaltig!
Deshalb sagen wir klar:
JA! zu einem leistungsfähigen Zentralklinikum.
JA! zu Baden-Baden.
Für eine Gesundheitszukunft mit Anziehungskraft.

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